Zitate-Technik

Vera F. Birkenbihl

Es beginnt mit einem Stichwort. Damit geht man zu einer Suchmaschine (z.B. zu google), gibt das Stichwort ein und schreibt dahinter „Zitat“. Polyglotte können dasselbe in anderen Sprachen probieren, z.B. „butterfly, quotation“.

Nehmen wir an, wir würden über „Vertrauen“ nachdenken wollen: „Vertrauen, Zitat“ („Trust, quotation“).

Jetzt erhalten wir eine Liste mit lauter Zitaten zu diesem Stichwort. Sie erhalten jetzt lauter kleine Schmuckstücke. Sätze oder Absätze, die irgend jemand in seine Zitate-Sammlung überführt hat, weil er den Gedanken (die Formulierung) so toll findet: Irgend eine wichtige Aussage über Vertrauen. Und wenn sie 10 (Minimum), gern auch 20 oder mehr gesammelt haben: Ausdrucken. Ich lese sie gar nicht sofort, ich sammle und kopiere sie in ein Textverarbeitungs-Modul.

Danach drucke ich. Jetzt kann ich sie in Ruhe studieren. Und wenn ich 10, 15, 20 Aussagen habe über Vertrauen, von verschiedenen Leuten aus solchen Zitate-Sammlungen, dann erhalte ich eine Ahnung davon, was das WESENtliche ist, denn: Irgendein gemeinsamer Nenner wird sich langsam herauskristallisieren. Und wenn ich jetzt in einen anderen Text (z. B. einen vorgeschriebenen für Schule oder Ausbildung) hineinschaue, verstehe ich viel besser, worum es geht, weil ich neue Kriterien erhielt, für das, was WESEN-tlich ist an der Sache…

Professor d’Avis, den ich seit vielen Jahren regelmässig zitiere, stellt fest: „Eine Information ist dann wesentlich, wenn sie uns etwas über das Wesen der Sache, über die wir reden, aussagt.“ Und das tun viele Fachbücher nicht (wirklich).

Das WESEN-tliche an der ZITATE-technik ist folgendes: Wer sich in einem Gebiet (Thema) auskennt, kann bereits alleine feststellen, ob Infos, die man ihm/ihr präsentiert, WESEN-tlich sind. Wer sich aber erst in ein Gebiet EINARBEITEN soll,/will, kann das eingangs noch nicht. Wenn man nun EIN FACHBUCH konsultiert, kann man viel zu lange nicht sagen, ob dieser Autur das WESEN-tliche anbietet. Hat man aber 15 bis 20 ZITATE gelesen, hat man sehr vieler verschiedener Standpunkt kennengelernt, die je einen Aspekt vorstellen und so erarbeiten wir uns erste Grundlagen, durch Lesen.

Als Schmetterlingssammler können Sie jedem Text über Schmetterlinge sofort entnehmen, ob er WESEN-tlich ist oder nicht, weil sie die Kriterien bereits besitzen. Mit meiner Zitate-Technik können Sie schon bald mit einigen Zitaten einen ersten Ein- und Durchblick erhalten, der sich in kurzer Zeit ver-TIEF-en wird. Probieren Sie es, es ist großartig! Das ist exploratives Lernen vom Feisten, wie als Ent-DECKer, „geil“ (d.h. wir produzieren DOPAMIN und das ist jener magische „Stoff“ im Gehirn, der uns bei der Stange hält, wenn wir uns auf einen Weg (eine Suche) begeben…

Danke Andrea MATTER (Lehrerin aus der Schweiz). sie transkribierte einen Seminarausschnitt mit dieser kurzen Beschreibung der ZITATE-TECHNIK (vgl. TROTZDEM LEHREN und TROTZDEM LERNEN).

 

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